Das ganze Jahr über beschäftigt sich die Frankfurter AfD, neben der Hetze gegen Geflüchtete, nur noch mit sich selbst. Die Mitglieder sind tief zerstritten und in zwei Lager um die Alpha-Tierchen Wilko Möller und Michael Katzke gespalten. Dabei geht es ausschließlich um persönliche Animositäten. Zum politischen Diskurs sind die rechten Populisten nicht in der Lage. Ihr Einfluss auf die Stadtpolitik blieb, trotz viertgrößter Fraktion mit 5 Mandaten, nicht messbar.Vorläufiger Kulminationspunkt war die Spaltung der AfD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung in eine Zweier-Fraktion mit Wilko Möller und Ute Spallek sowie eine Dreier-Fraktion mit Michael Katzke, Frank Nickel und Dr. Hartmut Händschke im Oktober. Diese Spaltung kostet dem Stadtsäckel mindestens 4.200 Euro jährlich für die Grundfinanzierung einer zusätzlichen Fraktion und einen weiteren Fraktionsvorsitzenden. Der AfD kostet sie Einfluss, denn sie verliert fast alle Sitze in Aufsichtsräten und weiteren Gremien. Am 3. Dezember wird die Stadtverordnetenversammlung auf Grund des veränderten Stärke-Verhältnisses der Fraktionen darüber entscheiden.
Die Katzke-Fraktion versuchte auf dem Landesparteitag der AfD am 21.November Wilko Möller aus seinen Ämtern im Landesvorstand und als Kreisverbandschef zu verdrängen. Andernfalls wolle seine Fraktion die Partei verlassen. Seither herrscht Schweigen zu diesem Thema. Auffällig ist nur, dass Katzke seit dem 26. November verstärkt Posts des früheren AfD-Chefs Bernd Lucke und seiner Parteineugründung ALFA teilt.
Am 29. November nun gibt die Möller-Fraktion auf Facebook den Austritt von Katzke, Nickel und Händschke aus der AfD an jenem 26. November bekannt. Die Ausgetretenen hüllen sich weiter in Schweigen. Der Rest-Stadtverband hingegen, der Möller gestern während einer Weihnachtsfeier [sic!] als Chef bestätigte, greift insbesondere Katzke in einem langen Text heftig an. Möller wirft ihm „intrigante Hybris-Ekstase“ vor und benennt die NPD-Kontakte, seines ehemaligen Partei Kollegen. Nachdem zuvor die Katzke-Fraktion ihrerseits Möller einen Rechtsruck und NS-Rhetorik vorwarf. Spannend hieran dürfte der Fakt sein, dass Katzke einen ehemaligen Personenschützer der NPD beschäftigt. Dabei dürfte es sich um Rocco Kilz handeln. Der gelernte Forstwirt gehörte Ende der 1990er Jahre, ebenso wie Katzke, der Frankfurter Neonaziszene um Jörg Hähnel an.
Die gegenseitige Beschuldigung der Rechtslastigkeit wirft ein bezeichnendes Licht auf die Chaos-Truppe am rechten Rand. Realpolitische Positionierung oder Auseinandersetzung findet nicht statt. Warum sich auch in komplexe politische Zusammenhänge einarbeiten, wenn man mit simpler Hetze gegen Geflüchtete viel leichter die Zustimmung eines Teils der Bevölkerung erzielen kann. Und in dieser simplen Hetze unterscheiden sich die beiden Frankfurter (Ex-) AfD-Fraktionen in keinem Deut. Jede Stimme für sie ist eine Stimme für politisch unfähige, persönlich zerstrittene und nur zu blindem Hass fähige Möchtegern-Volkstribune.
erschienen bei und verfasst von: invia1200