Der 1978 in Frankfurt (Oder) geborene André Werner ist schon seit Mitte der 90er Jahre in der Neonaziszene aktiv. Er gehörte gemeinsam mit seinem engen Freund und NPD-Bundesvorstandsmitglied Jörg Hähnel zu den Führungspersonen der Neonaziszene in Frankfurt (Oder). Gemeinsam organisierten sie Busse zu Neonazi-Aufmärschen oder traten bei Veranstaltungen in Erscheinung. Nach außen gab sich André Werner als politischer Soldat und Saubermann. Tatsächlich war er jedoch einer der Köpfe der militanten Anti-Antifa. In diesem Zusammenhang verübte Straftaten führten Ende der 90er zu einem Gefängnisaufenthalt. Werner hatte sich zuvor im März 1998 maßgeblich an einem Angriff auf einen Antifaschisten beteiligt. Er hatte ihm auf offener Straße eine Gaspistole an den Kopf gehalten und ihn gezwungen, sich für eine „Feindkartei“ fotografieren zu lassen, um sich sodann mit den Worten „Viele Grüße von der Anti-Antifa“ zu verabschieden. Bei der anschließenden Durchsuchung seiner Wohnung wurden u.a. Papiere gefunden, die darauf hindeuteten, dass Teile der Frankfurter Neonaziszene schon länger den Aufbau von Terrorgruppen versuchten. So fand sich u.a. ein Papier mit der Abbildung eines Sturmgewehrs auf einem Hakenkreuz und den Parolen „Klagt nicht an – richtet!“ und „Das Wort tritt in den Hintergrund, es entscheidet die Tat!“. In einem weiteren Flugblatt hieß es „Wir sind wieder da/SA/und daran müsst ihr Euch gewöhnen.“
Unterzeichnet war das Papier mit „1. SA-Sturm Frankfurt a. d. Oder Horst Wessel“. Den Aufenthalt im Gefängnis nutzte Werner zur Agitation anderer Strafgefangener, so dass er schließlich vom Jugendvollzug in den Männervollzug verlegt werden musste.
Nach der Entlassung aus dem Gefängnis ging Werner nach Berlin, um in der dortigen Neonaziszene – gemeinsam mit seinem Freund Jörg Hähnel – Fuß zu fassen. In Berlin war Werner hauptsächlich im Osten, überwiegend in Pankow aktiv. Er bewegte sich dort im Umfeld von NPD, VNNO (Vereinte Nationalisten Nord-Ost), Kameradschaft Tor (Verbot durch den Berliner Innensenator am 6. März 2005), BASO (Berliner Alternative Süd-Ost, ebenfalls verboten am 6. März 2005) und MHS (Kameradschaft Märkischer Heimatschutz).
Seit einigen Monaten lebt André Werner wieder in Frankfurt (Oder), gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und drei Kindern. Seinen politischen Aktivitäten tat der Wegzug aus Berlin keinen Abbruch. So konnte Werner nun u.a. bei öffentlichen Aktionen des NPD-Kreisverbandes Oderland in Frankfurt (Oder) (Demonstration am 27.01.2007, Infostand am 19.05.2007) beobachtet werden. So wird auch in Zukunft André Werner desöfteren im Recherche Output Erwähnung finden.