zuerst erschienen auf gegenrede.info
Pinnow (ipr) Am Freitag hat es in Frankfurt (Oder) eine Hausdurchsuchung bei einem Angehörigen der Kameradschaft Kommando Werwolf (KSKW) wegen des Verdachtes auf unerlaubten Waffenbesitz gegeben. Das hatte der Durchsuchte Mario M. [Müller, Anm. recherchegruppe] am Freitag selbst auf seinem Facebook-Profil gepostet.
Aus dem dort abgebildeten Durchsuchungsbefehl geht hervor, dass sowohl die Firmenräume als auch das Fahrzeug des 50-Jährigen durchsucht werden sollten. Die Pressestelle der Polizeidirektion Ost hat die Durchsuchung bestätigt und mitgeteilt, dass es sich bei den gefundenen Waffen beim ersten Draufschauen wohl um Softair Modelle handele.
Gegen sechs Uhr in der Früh sollen die Beamten
angerückt sein und die Wohnung in der Leipziger Straße auf den Kopf gestellt haben. Der KSKWler macht in einem Statement Frankfurter Antifas für den Polizeieinsatz verantwortlich. Die hatten jüngst in einem Artikel auf inforiot.de berichtet, dass Mario Ms Tatooladen in der Sophienstraße der Ersatz für den seit Ende März nicht zur Verfügung stehen “Sturmladen” im Frankfurter Triftweg sein könnte. Über Akteneinsicht hofft Mario M. nun die Namen der Hinweisgeber outen zu können. Mario M. hat inzwischen seine Aussagen zum Staatsbesuch und das Foto des Durchsuchungsbeschlusses von seinem Facebokk-Profil wieder entfernt.
Kameradschaft Kommando Werwolf
Im Frühjahr war die Kameradschaft Kommando Werwolf das erste Mal ins Blickfeld der Öffentlichkeit geraten als sie über Facebook zu einer Rechtsrockveranstaltung in Finowfurt auf dem Grundstück der Familie Mann mobilisierte, die Klaus Mann lediglich als Gründungsfeier für die Partei “Die Rechte” angemeldet hatte.
Kommando Werwolf taucht in den Verfassungsschutzberichten des Landes Brandenburg nur mittelbar auf. Es gibt eine enge Verbindung zur Nazi-Band “Frontfeuer”, die bei Auftritten Westen und T-Shirts mit dem Emblem der Terrorcrew KSKW tragen. Außerdem hatte sich ein führender KSKWler, Sven L.[Lemke, Anm. recherchegruppe], in ein altes Fabrikgebäude im Frankfurter Triftweg eingemietet. Im VS-Bericht 2011 heißt es dazu, dass es “2011 drei Mal für rechtsextremistische Konzerte genutzt wurde. Daran nahmen bis zu 200 Personen teil. Damit stellte dieser Ort eine feste Größe für das Konzertgeschehen 2011 in Brandenburg dar.”
Sven L. hat mittlerweile den Mietvertrag verloren. Das Fabrikgebäude steht nicht mehr zur Verfügung und Sven L. soll auf der Suche nach neuen Möglichkeiten ein Grundstück 40 Kilometer südwestlich von Frankfurt (Oder) gefunden haben. Die Konzerte scheint die Gruppe allerdings nach Finowfurt verlegt zu haben.