Neonazi zur Zahlung von 1800 € verurteilt

Am Donnerstag, den 30. Oktober 2008 endete mit dem dritten Verhandlungstag am Amtsgericht Frankfurt/Oder der Prozess gegen Rico Thiedemann. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, am 3. Juni 2007 am Inselbiergarten Ziegenwerder ein T-Shirt mit der Aufschrift “Ruhm und Ehre der Waffen-SS” getragen zu haben. Untermauert wurde diese Anschuldigung durch die Aussagen mehrere Zeug_innen, die den Vorfall bei der Polizei zur Anzeige brachten.

Obwohl die eintreffenden Beamten bei Thiedemann besagtes Kleidungsstück feststellten und konfiszierten, behauptete der Angeklagte, er sei zum fraglichen Zeitpunkt nicht die einzige Person mit einem solchen T-Shirt auf dem Ziegenwerder gewesen; er sei quasi nur zufällig von den Polizisten überprüft worden. Sein Rechtsanwalt argumentierte, dass der Angeklagte sich keiner strafbaren Handlung schuldig gemacht hätte, da er mit einer Jacke die das NS-Regime verherrlichende Parole überdeckt, sie folglich nicht offen zur Schau gestellt habe.

Die Vorsitzende Richterin zeigte sich jedoch keineswegs von der Unschuld Thiedmanns überzeugt. Da das Kleidungstück eine optische Solidarisierung mit der Herrschaft der Nationalsozialisten darstelle, folgte sie in Teilen der Forderung der Staatsanwaltschaft und verurteilte den Angeklagten zur Zahlung einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen à 30 Euro; insgesamt 1800 Euro. Ob Thiedemann in Berufung gehen wird, bleibt abzuwarten.

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Anwohnerinformation Dresdener Straße

Rechter Szeneladen eröffnet in Ihrer Nachbarschaft

Was?
Leider müssen wir Sie hiermit darüber in Kenntnis setzen, dass in Ihrer unmittelbaren Umgebung ein Geschäft eröffnet das tief im rechten Milieu zu verorten ist. Das Ladengeschäft der Firma „Nordic Company Textilwaren“ in der Dresdener Straße 33 wird sich dadurch auszeichnen, dass sich sowohl Kundschaft als auch Personal aus Neonazis zusammensetzen.
Bereits am 7. September 2007 eröffnete das Geschäft in der Lindenstraße, zog aber im April 2008 an den Bahnhofsvorplatz. Auf Druck eines breiten Bündnisses aus antifaschistisch engagierten Gruppen und Personen des öffentlichen Lebens, wurde das Mietverhältnis zum 31. Juli aufgekündigt. An beiden bisherigen Standorten entwickelte sich der Laden als Kontakt- und Anlaufpunkt der rechten Szene. Nun streben die Betreiber nach einem dritten Versuch.

Wie?
Die Nordic Company (NC) ist ein Bekleidungsgeschäft, das ausschließlich zwei als extrem rechts bekannte und in Neonazikreisen beliebte Modemarken vertreibt. Zum einen „Thor Steinar“, eine Marke, die von Neonazis für Neonazis produziert wird. Zum anderen „Erik and Sons“; weniger bekannt, aber kein bisschen weniger neonazistisch. NC ist ein Geschäft, das nach Einschätzung der Besitzerin immerhin so gut läuft, dass es ganz auf eine nicht rechte Kundschaft verzichten kann. Nicht nur die lokale Neonaziszene, sondern auch die des Frankfurter Umlands, hat den Laden für sich entdeckt.

Wer?
Hinter NC stand und steht der Frankfurter Maik Wilke. Er sieht seinen Namen nur ungern in Verbindung mit dem Geschäft erwähnt, da er antifaschistisch engagierten Personen der Stadt kein Unbekannter ist. Offizielle Besitzerin des rechten Etablissements ist Kora Krupke. Geführt wurde der Laden von Maik Wilkes Lebensgefährtin Beatrice Schmidt. Auch die Söhne Wilkes sind aktive Rechte. Der ältere, Martin Wilke, ist ein stadtbekannter Hooligan des FFC Viktoria.

Was tun?
Durch breite Proteste ist es bereits gelungen, die Kündigung eines Mietverhältnisses der NC zu erreichen. Es gilt auch weiterhin am Protest gegen den Laden und der mit ihm einhergehende Etablierung rechten Gedankenguts festzuhalten. Ob in der Presse oder bei Behörden: Drücken Sie Ihren Unmut über die NC aus und bringen Sie Straftaten im Umfeld des Geschäfts unbedingt zur Anzeige um den Druck auf die Betreiber zu erhöhen.

Und dann?
Es muss betont werden, dass nicht der Laden das einzig wahre Problem ist, sondern Neonazis in und um Frankfurt (Oder), die mit NC nur einen weiteren Anlaufpunkt in Altberesinchen erhalten werden. Wir rufen alle Bürger_innen auf, couragiert und mit Ihren Mitteln gegen das Geschäft vorzugehen. Gemeinsam wird es uns gelingen den neonazistischen Umtrieben der NC Einhalt zu gebieten.

Einen ausgedehnten Bericht über die „Nordic Company“ und ihre Hintermänner finden sie in unserer Broschüre “Recherche Output #4“ – beziehbar über unsere Website.

Sollten Sie weitere Fragen, Kritik oder Anregungen haben schrieben Sie uns. Auch über Informationen & Beobachtungen bezüglich des Geschäfts von NC freuen wir uns.

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Rechter Szeneladen mit neuem Domizil in Frankfurt (Oder)

Der rechte Szeneladen „Nordic Company“ hat in Frankfurt (Oder) neue Räumlichkeiten angemietet und steht offenbar kurz vor seiner Wiedereröffnung. Die Inhaber der Firma „Nordic Company Textilwaren“, die überwiegend Bekleidung der Marke „Thor Steinar“ anbieten, haben einen Mietvertrag für Gewerberäume in der Dresdner Straße 33 im Stadtteil Altberesinchen unterzeichnet.

Inzwischen wurden Arbeiten im Innern des Geschäfts vorgenommen, die auf eine baldige Eröffnung, möglicherweise zu Beginn kommenden Monats, hindeuten.

Der Eröffnung des Geschäfts war eine juristische Auseinandersetzung zwischen „Nordic Company“ und dem Vermieter vorausgegangen. Dieser meldete zwischenzeitlich Insolvenz an, was eine Kündigung des rechten Szeneladens zusätzlich erschwert.

Erst Ende Juli war der rechte Bekleidungsladen aus seinen Räumlichkeiten am Frankfurter Bahnhof ausgezogen, nachdem Proteste zu einer Kündigung des Mietvertrages durch die Deutsche Bahn geführt hatten.

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