Die antifaschistische recherchegruppe bittet um Mithilfe!

Grundlage jeder guten Analyse und Recherche sind Informationen. Mit der zunehmenden rassistischen Mobilisierung, der Vielzahl an Ereignissen und in der Öffentlichkeit auftretenden Personen haben unsere Möglichkeiten der Informationsgewinnung Grenzen. Mit Ihrer Hilfe können wir in Zukunft auf der Basis von noch mehr Informationen arbeiten. Wenn Ihnen etwas zum Thema extrem Rechte in der Region auffällt, Sie Personen kennen die durch rassistisches Handeln oder ihr neonazistisches Weltbild auffällig geworden sind, wenden Sie sich an uns.

Wir haben aber auch ein ganz konkretes Anliegen. Wir haben eine Übersicht alle Teilnehmer*innen des rassistischen Aufmarsches vom 20.02.2016 in Frankfurt (Oder) erstellt. Wenn Sie Informationen jeglicher Art zu den Personen haben, können Sie sich vertrauensvoll per Email oder über das Kontaktformular auf unserer Homepage an uns wenden.

Kontakt: recherche_ffo@riseup.net

Unser PGP-Key ist hier zu finden

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#1 | Andy Köbke – Eine klassische Frankfurter Neonazikarriere

Dies ist die #1 in der Serie „Wer steckt dahinter?1 der antifaschistischen recherchegruppe frankfurt (oder).

Andy Köbke, Jahrgang 1991, ist seit Mitte der 2000er Jahre in Neonazi-Kreisen in Frankfurt (Oder) aktiv. Bereits im Alter von 15 Jahren beteiligte er sich an der Beschmutzung des Synagogengedenksteins auf dem Frankfurter Brunnenplatz.2 Mit drei weiteren Angeklagten wurde er wegen Volksverhetzung, Störung der Totenruhe und des öffentlichen Friedens zu einer mehrmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.3 Seit mindestens Januar 2007 nimmt Köbke an Demonstrationen der extremen Rechten teil. Er hat sich nicht nur in der Region an Demonstrationen beteiligt, sondern ist auch in anderen Teilen Brandenburgs, wie bei dem „Heldengedenken“ in Halbe im Jahr 2007, aktiv dabei gewesen.

Die Angeklagten Janko Greve (Jg. 1987), Andy Köbke (Jg. 1991), Sebastian Boldt (Jg. 1987), Moniek Scharpf (Jg.1992) und Jenny Russow (Jg.1990) (v.l.n.r.) im Gerichtssaal.

Die Angeklagten Janko Greve (Jg. 1987), Andy Köbke (Jg. 1991), Sebastian Boldt (Jg. 1987), Moniek Scharpf (Jg.1992) und Jenny Russow (Jg.1990) (v.l.n.r.) im Gerichtssaal.

Eine politische Heimat fand er als Teil der neonazistischen FCV-Hooligans, die bis zur erneuten Umbenennung des regional erfolgreichsten Fussballvereins, regelmäßig dessen Spiele besuchten.4 Hier war er an mehreren Angriffen auf linksalternative Fangruppierungen, beteiligt.5 Die „FCV-Ultras“, wie sie sich gern selbst sahen, sehnten sich nach alten Erfolgen in der DDR-Oberliga und leisteten ihren Support stets in den alten Farben des FC Vorwärts. Vielmehr noch fielen sie dabei jedoch durch die Verherrlichung des Nationalsozialismus und aggressiven Antisemitismus auf.6 Aktuell gehört er zum Umfeld der neonazistischen Gruppierung „Terrorcrew – Kameradschaft Kommando Werwolf“(KSKW), die vornehmlich illegale Konzerte extrem rechter Bands organisiert.7

Gewaltfantasien eines Neonazis Quell: Facebookprofil von Andy Köbke

Gewaltfantasien eines Neonazis
(Quelle: Facebookprofil von Andy Köbke)

Seit im Jahr 2015 die rassistischen Gruppierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“8 gegründet wurde, ist er regelmäßiger Teilnehmer ihrer Aufmärsche und Kundgebungen und trat am Rande der Veranstaltungen mehrfach gewaltbereit auf. Dass seine ‚rechte Karriere‘ seit mittlerweile fast zehn Jahren andauert, ist ein Zeichen dafür, wie fest verankert sein menschenverachtendes Weltbild ist.

Auf seinem Facebookprofil offenbart er auch sein sexistisches und frauenverachtendes Gedankengut. Dort posiert Köbke mit einem T-Shirt, auf dem eine eindeutige orale Vergewaltigungsszene einer Frau dargestellt ist.9 Das Bild kann hier auf einer separaten Seite eingesehen werden. Wir wollen unseren Leser*innen damit die Entscheidung, ob sie sich diese Widerlichkeit zumuten wollen, selbst überlassen. In Zeiten, in denen sich der deutsche „Herrenmensch“ aufmacht, die Rechte der deutschen weißen Frau zu verteidigen, wirkt dieses Bild entlarvend.10
Sein Blick auf die Welt spiegelt sich in den „Gefällt-mir“-Angaben11 auf seinem Facebookprofil wieder. Die Gruppe „Bier, Fussball und Titten“12 kann hier exemplarisch gelten für seine Vorstellung von Freizeitgestaltung und der Rolle von Frauen in ihr.

Mit wem Köbke politisch sympathisiert, bleibt den Betrachter*innen mit Blick auf die genannten Angaben bei Facebook auch nicht verborgen. Seine Vorlieben reichen von Freien Kameradschaftsstrukturen und rechten Hooligan-Gruppierungen, über rassistische Initiativen bis hin zu den extrem rechten Parteien „Der III. Weg“ und NPD.13

Zusammen mit seiner Frau Kristin Scherle und seinem minderjährigen Sohn lebt er in der Leipziger Straße 24 im Stadtteil Altberesinchen.

Quellen

1 Vgl. antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder): „Wer steckt dahinter?“, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/category/wer-steckt-dahinter/ .

2 Vgl. Uwe Rada: „Synagogen-Gedenkstein geschändet“, die tageszeitung (taz), 11.11.2006, http://www.taz.de/1/archiv/?dig=2006/11/11/a0069 .

3 Vgl. antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder): „Gedenksteinschändung endet vor Gericht.“, in: „recherche output #2“, 2007. Online zu finden unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2007/03/01/gedenksteinschaendung-endet-vor-gericht/ .

4 Der 1. FC Frankfurt hieß in der Zeit des Bestehens der Gruppierung (ca 2006 – 2012) Frankfurter FC Viktoria 91 die Gruppe bezog sich aber positiv auf dessen Vorgänger, den erfolgreichen DDR-Oberligisten FC Vorwärts Frankfurt. Seit der Umbenennung des Vereins in 1. FC Frankfurt tritt die Gruppe nicht mehr als solche in Erscheinung. Es sind nur noch vereinzelt Personen aus dem Umfeld bei Spielen zu sehen.

5 Vgl. beispielsweise antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder): „Es hat sich nichts geändert – Landespokalspiel SV Babelsberg 03 vs. FFC Viktoria“, 18.11.2011,
https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2011/11/18/es-hat-sich-nichts-geaendert-landespokalspiel-sv-babelsberg-03-vs-ffc-viktoria/ .

6 Vgl. antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder): „Freunde, die niemand haben will.“, in: „recherche output #1“, 2006. Online zu finden unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2006/10/01/freunde-die-niemand-haben-will/ . Vgl. darüber hinaus antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder): „Rechte Frankfurter Ultras aktiv wie nie“, in: „recherche output #3“, 2007. Online zu finden unter: https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2007/10/02/rechte-frankfurter-ultras-aktiv-wie-nie/ sowie zahlreiche Artikel zum Thema unter https://recherchegruppeffo.noblogs.org/ .

7 Vgl. antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder): „Watch out for the Werwolf!“, 02.06.2013, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2013/06/02/watch-out-for-the-werwolf/ .

8 Vgl. antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder): „Der Aufstand der Ekelhaften“, 06.02.2015, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2015/02/06/der-aufstand-der-ekelhaften/ sowie „’Frankfurt (Oder) wehrt sich‘ mit dem ‚III. Weg’“, 21.05.2015, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2015/05/21/frankfurt-oder-wehrt-sich-mit-dem-iii-weg/ und „’Frankfurt/Oder wehrt sich‘ IV. Akt – inhaltsleerer und aggressiver“, 13.08.2015, https://recherchegruppeffo.noblogs.org/post/2015/08/13/frankfurtoder-wehrt-sich-iv-akt-inhaltsleerer-und-aggressiver/ .

9 Vgl. „Andy Kalöbke“, Beitrag von Andy Köbke vom 20.07.2015 um 21:27 https://www.facebook.com/andy.kobke .

10 Vgl. Amadeu Antonio Stiftung – Fachstelle Gender und Rechtsextremismus in Kooperation mit Netz gegen Nazis (Hrsg.): „Das Bild des ‚übergriffigen Fremden‘ – warum ist es ein Mythos? Wenn mit Lügen über sexualisierte Gewalt Hass geschürt wird“, Berlin 2016.

11 Vgl. „Andy Kalöbke“, „Gefällt-mir“-Angaben von Andy Köbke, https://www.facebook.com/andy.kobke/likes .

12 Ebd. und „Bier, Fussball und Titten“, https://www.facebook.com/bierfussballtitten/ .

13 Vgl. ebd.

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Wir sind wieder da!

Liebe Leser*innen,

nachdem auf unserer alten Seite wegen technischer Probleme in den letzten 1 1/2 Jahren nichts passiert ist, starten wir nun mit einer neuen und überarbeiteten Version. Im Zuge der rassistischen Mobilisierungen ist im letzten Jahr in Frankfurt (Oder) und Umland einiges geschehen. Mit insgesamt sechs Versammlungen im Jahr 2015 machten Rassist*innen im „freundlichen Frankfurt“ von sich reden. Auf Facebook organisierte sich der rassistisch eingestellte Teil der frankfurter Bevölkerung in Gruppen wie „Frankfurt/Oder wehrt sich“. Im Zuge der lokalen rassistischen Mobilisierungen traten sowohl altbekannte Gesichter wie Svem Lemke oder Björn Brusak mehrfach in Erscheinung. Aber auch bisher eher unbeachtete Protagonist*innen wie das Neonazipärchen Franziska und Peer Koss machten von sich reden.

Mit Hilfe unserer neuen Seite wollen wir euch in Zukunft noch besser und übersichtlicher über die extreme Rechte in in der Region informieren. Ihr findet hier alle Inhalte, die ihr auf unserer alten Seite auch gefunden habt. Auch die Texte, die wir aufgrund der technischen Probleme nicht auf unserer alten Seite veröffentlicht hatten. Ganz frisch ist der Text „#1 | Andy Köbke – Eine klassische Frankfurter Neonazikarriere„. Es soll der erste Text unser neuen Serie „Wer steckt dahinter?“ sein, in der wir euch monatlich Akteure der extremen Rechten vorstellen, die sich hinter den Strukturen in Frankfurt (Oder) und dem Umland verbergen. Wie gewohnt stehen euch unsere Chronologie zu rechten Vorfällen, das Projekt „AfD-Watch“ und unsere Veröffentlichungen zur Verfügung.

Mit der neuen Seite werdet ihr euch in Zukunft über rechte Umtriebe in der Region auf dem Laufenden halten können. Faschist*innen, Nazis und Rassist*innen können sicher sein, dass wir ihnen auf die Finger schauen.

Eure antifaschistische recherchegruppe frankfurt (oder)

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